Es riecht nach Frühling!
Am zweiten Dienstag des Monats treffen wir uns zum Beten in der Lukaskirche.
Engagierte Mitglieder der DELK Windhoek, die trotz der winterlichen Temperaturen abends zusammenkommen und in Klein Windhoek Gebetsanliegen der Gemeinde vorbringen und dazu ins Gespräch und Gebet kommen.
Just in jener Woche war die sogenannte ,,Gebetswoche für den Weltfrieden” und dazu eine Sitzung unserer Kirchenleitung hier in Windhoek. Der Wunsch nach Frieden ist universal: Menschen vor Ort (die Kirchenleitung für die DEL Gemeinden in Namibia) und in der ganzen Welt beten, hoffen und arbeiten dafür. Ein friedliches Miteinander wünschen wir uns in der Familie, im Beruf, auf dem Sportplatz. Eigentlich ganz einfach, oder? Leider wohl nicht – denn so unterschiedlich und kompliziert der Mensch ist, genauso unerreichbar erscheint das Bestreben nach Frieden in der Welt.
Nicole sang in den 80er- Jahren ihr schönes Lied zum Frieden, und manch ein Dichter hat rührende Zeilen (vor allem in Kriegszeiten) zu diesem Thema verfasst. Warum nur tun wir uns so schwer, ein Ziel zu erreichen, das doch scheinbar uns allen am Herzen liegt? Im Jahr 2019 lautete die Jahreslosung - ,,Suche Frieden und jage ihm nach” (Psalm 34, 15). Das klingt fast nach Hohn, wenn man bedenkt, dass gerade dann das Covid- Chaos die Welt in ihrem Bann hielt. Auch die Angriffe Russlands auf die Unkraine im Februar 2022 halten die Menschheit weit von solch einem Vorhaben entfernt. Der Friede dieser Welt ist leider brüchig, oberflächlich und zeitlich begrenzt, denn er hängt oft von politischen Vereinbarungen, Machtverhältnissen oder wirtschaftlichem Kalkül ab. Welch ein Segen sind darum die Lehren Jesu: er verspricht uns einen tiefen inneren Frieden. Ein Gottvertrauen, das auch inmitten von Unruhe und Unsicherheit Bestand hat. Ein Frieden, der ,,höher ist als alle menschliche Vernunft” (Philipper 4,7) – wir dürfen die Gewissheit haben (und an unseren Nächsten weitergeben), wir sind gehalten – selbst wenn alles um uns herum wankt!
Der Friede beginnt in mir selbst. Albert Schweitzer schrieb dazu: ,,Frieden ist nicht nur ein Ziel, sondern ein Weg.”Machen wir uns also auf den Weg – zum Gottesdienst, zur Gebetsrunde, zum Hausbesuch oder ins Hospital. Als Mitarbeiterin des Besuchteams der Gemeinde in Windhoek sehe ich täglich den menschlichen Bedarf nach Kontakt, einem lieben (friedlichen) Wort oder einer solchen Geste. Jesus ruft uns auf, Friedensstifter zu sein (Matthäus 5,9). Menschen, die Brücken bauen, zuhören, vergeben, sich einsetzen – im Kleinen wie im Großen. Wir können nicht alle Konflikte dieser Welt lösen. Aber wir können anfangen: mit einem offenen Ohr, einer ausgestreckten Hand, einem Wort der Versöhnung. Als Christen und Christinnen sind wir berufen ,,Salz und Licht” in der Welt zu sein; eben Friedensbotschafter, wo immer wir sind!
,,Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.” (Johannes 14, 27)

Der Gebetskreis der Lukaskirche trifft sich an jedem 2. Dienstag im Monat zum Austausch und Gebet.
Die Gestaltung ist sehr einfach, meist lesen wir zu Anfang ein Gebet, tauschen Gebetsanliegen und Ideen aus und schließen mit ruhiger Musik oder einem stillen Gebet. Es ist eine Gelegenheit, dem Herrn unser Lob, unsere Anbetung, unseren Dank, unsere Sorgen und Klagen zu bringen in der Gewissheit, dass er mitten unter uns ist.
Er ist mitten in seiner Kirche, in seiner Gemeinde, in den Familien und bei jedem von uns ganz persönlich. Mir war es jedes Mal eine Freude zu erleben, wie aus den verschiedenen Beiträgen, wie vom Heiligen Geist zusammengelegt, eine Patchwork-Gebetsrunde unserem Herrn zur Ehre und uns zur Stärkung und Freude entstanden ist.
